Ausweitung des Ursprungslandprinzips: Produzentenallianz warnt vor existenzieller Gefährdung der Filmwirtschaft

    In der morgigen Trilog-Runde in Brüssel berät das paritätisch mit Mitgliedern der Europäischen Kommission, dem Rat der Europäischen Union und dem Europäischen Parlament besetzte Treffen unter anderem über die Ausweitung des Ursprungslandprinzips. In einer heute erschienenen Pressemitteilung wendet sich die Produzentenallianz direkt an die Teilnehmenden dieser Runde und warnt vor verheerenden Folgen für die europäische Filmindustrie, sollte in der sogenannten SatCab-Verordnung tatsächlich festgelegt werden, dass Sender für ein EU-weites Angebot ihrer Online-Dienste nur urheberrechtliche Nutzungsrechte für das Ausgangsland erwerben müssten.

     

    Alexander Thies, Vorsitzender der Produzentenallianz, sagt dazu: 

    „Die vorliegenden Vorschläge der Kommission sind ein fatales Signal für die Filmschaffenden in Deutschland und Europa. Würden sie umgesetzt, käme dies einer existenziellen Gefährdung der Filmwirtschaft gleich.

    De facto würden den Produzenten Lizenzeinnahmen aus einer EU-weiten Vermarktung ihrer Werke vollständig wegbrechen. Diese sind jedoch für die Refinanzierung der Produktionen und somit für ihre Existenz entscheidend. Die theoretische Möglichkeit, den Wegfall von Verwertungsmöglichkeiten innerhalb der EU durch Erhöhungen der Lizenzpreise auszugleichen, halten wir aufgrund der stark beschränkten Verhandlungsmacht besonders kleiner und mittlerer Produktionsfirmen für wenig wahrscheinlich.“

     

    Darüber hinaus

    "mahnt die Produzentenallianz auch eine Klarstellung zur „Direct Injection“ (nicht-öffentliche Signalzuführung) an. Es drohen die bisherigen Erlöse, die Produktionsunternehmen wie Kreative für die Weitersendung in Kabelnetzen erhalten, durch die technische Entwicklung, bei der keine öffentlich zugänglichen Sendesignale mehr eingespeist werden, wegzubrechen. Da eine Kabelweitersendung im rechtlichen Sinne aber nur vorliegt, wenn ein öffentlich zugängliches Signal weiterverbreitet wird, fordert die Produzentenallianz die Beibehaltung des bisherigen Systems der Sicherung von Kabelweitersendeerlösen."

     

    Die vollständige Pressemitteilung findet sich auf der Website der Produzentenallianz.

     

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