Ein Jubel auf Margit Voß

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von Jegor Jublimov
 
Was hatten Heinz Rühmann, Wolfgang Staudte und Kurt Maetzig gemeinsam? Sie kannten und schätzten Margit Voß. Diese Filmkünstler und viele, viele mehr hat die Filmpublizistin interviewt. Ihr Kollege Dieter Kranz, mit dem sie für Jahrzehnte die Sendereihe „Atelier und Bühne“ im damals republikweit zu empfangenden Berliner Rundfunk moderierte, formulierte es so: „Die Sache ist ihr stets wichtiger als die eigene Person. Es kommt ihr nicht darauf an, sich durch besondere Formulierungen zu profilieren. Sie fühlt sich auch keineswegs als die über den Wolken thronende Kunstrichterin, sondern viel mehr als die Verbündete von Künstlern, die ihre Welt kritisch reflektieren.“ Das hat ihr große Achtung gebracht, und bis heute werden Texte von ihr wiederveröffentlicht – erst kürzlich in den USA. Die letzte Grande Dame unter den Kritikerinnen der DDR, die jetzt 90 wurde, schreibt nicht mehr über aktuelle Filme, sieht sie jedoch und diskutiert darüber lebhaft mit Kollegen im Berliner Film- und Fernsehverband.
 
 
Ursprünglich in: junge Welt, 23. Juni 2021