Berufsvereinigung Filmton stellt Ergebnisse der Umfrage „Tonschnittplätze in der Postproduktion von Spiel- und Dokumentarfilmen" vor

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Zum ersten Mal gibt es im deutschsprachigen Raum umfassende und aussagekräftige Daten zur Ausstattung und Vergütung von Tonschnittplätzen für Sounddesign. Die Berufsvereinigung Filmton (bvft) führte im Jahr 2018 mit Unterstützung von Crew-United und dem Verband deutscher Tonmeister (VDT) eine Umfrage zu Tonschnittplätzen sowie deren Ausstattung und Vergütung durch. Hierbei wurden soziodemografische Daten der Teilnehmenden, Angaben zu den bewirtschafteten Räumen und deren Ausstattung erhoben, sowie Fragen zur genutzten Hard- und Software als auch zur Auslastung und Vergütung gestellt. Die Antworten wurden im Auftrag der bvft von Prof. Dr. Lauterbach und seinem Team an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam ausgewertet.

Die Studie zeigt anhand der abgefragten Parameter zu Räumlichkeiten und Technik, vor allem aber zum Workflow, dass Sounddesigner*innen technisch und kreativ anspruchsvolle Tätigkeiten ausüben, für die aufwändig ausgestattete Tonschnittplätze und die entsprechenden Investitionen nötig sind. Bezüglich der erzielten Vergütung zeigen sich sehr hohe Differenzen. Tatsächlich können 36% der Tongestalter*innen Tagessätze von 200€ oder mehr für ihre Arbeitsplätze erwirtschaften. Dem gegenüber stehen aber auch 25%, welche diese kostenlos den Auftraggebern überlassen. Vor allem für die Region Berlin/Brandenburg deckt die Untersuchung auf, dass hier bis zu 37% der Tonschnittplätze gar nicht vergütet werden.

„Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist diese 0 €-Praxis nicht tragbar und gefährdet die Zukunftsfähigkeit der Sounddesigner*innen in Deutschland. Ohne einen Tonschnittplatz kann die Tätigkeit nicht ausgeübt werden. Wird dieser zu gering oder gar nicht vergütet, bedeutet dies, dass die Investitionen durch die Gagen finanziert werden. Diese Beträge fehlen nicht nur für den Lebensunterhalt, sondern verschärfen auch die Problematik der sozialen Absicherung und Altersvorsorge.“ bewertet bvft-Vorstandsmitglied Jörg Elsner die Ergebnisse.

Die bvft wird darauf hinwirken, dass sich eine wirtschaftlich sinnvolle und sozialverträgliche Vergütung der Tonschnittplätze in der Postproduktion durchsetzt. Dazu sollen zeitnah Rundfunkanstalten, Filmproduktions- und Postproduktionsfirmen zur Arbeit an einer gemeinsamen Lösung motiviert werden.

Die detaillierte Studie „Tonschnittplätze in der Postproduktion von Spiel- und Dokumentarfilmen“ können Sie auf https://www.bvft.de/wp-content/uploads/2019/12/Bericht_Tonschnittplaetze.pdf herunterladen oder als gedruckte Version von der bvft beziehen. Die Druckversion kann unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bestellt werden.

Weitere Informationen zur bvft, sowie Pressematerialien und viele relevante News finden Sie auf der Website der bvft sowie auf ihrer Facebookseite.